Käferkind
Ein SOMA-Projekt.
Textcollage von Melanie Fritsch & Nora Mansmann
nach Roger Vitrac, Franz Kafka, Richard Hughes & Peter Handke
Regie: Nora Mansmann
Dramaturgie: Melanie Fritsch
Ausstattung: Simone Wildt
Audio / Video: shoRm & morgh
03.02.2006, HAU 2 Berlin im Rahmen des 100°-Festivals
Eltern versuchen ihren Kindern eine Welt zu erklären, die sie selbst nicht mehr verstehen, versuchen ihren Nachwuchs fit zu machen für eine Zukunft, die sich ihrer Vorstellungskraft entzieht. Wie ein moderner Kaspar Hauser wird die Elterngeneration mit immer wieder neuen Erscheinungen konfrontiert, die sie mit den ihr zur Verfügung stehenden Kategorien und Instrumenten kaum noch erfassen kann. Zu diesen Erscheinungen gehören neben MTV und Cyberspace auch Computerspiele, die eine völlig andere, eine virtuelle Welt eröffnen, in die die Eltern den Kindern nicht mehr nachfolgen können. Die Reaktion ist häufig prinzipielle Ablehnung oder großes Misstrauen gegenüber einer Lebenswelt, die das Kind für sich vielleicht bereits gefunden hat – ohne Zutun der hilflosen Eltern. Der eigenen Orientierungslosigkeit zum Trotz müssen Eltern weiter als Erziehungsberechtigte funktionieren: eine Überforderung, die in Gewalt endet. „““Die Inszenierung zeigt,“““ wie das durch die unterschiedlichen Lebens- und Zeichenwelten hervorgerufene gegenseitige Unverständnis zwischen den Generationen zwingend zu Problemen im Glücksverein Familie führen muss. Der immer mehr sich beschleunigende technische Fortschritt mag auch die Konflikte beschleunigen, doch die aus einem Zeitraum von 200 Jahren ausgewählten Texte machen deutlich, dass sie nicht erst seit heute, nicht erst in unserer globalisierten Gegenwart zu Störungen der gewünschten häuslichen bzw. gesellschaftlichen Idylle führen.
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Käferkind
Ein SOMA-Projekt.
Textcollage von Melanie Fritsch & Nora Mansmann
nach Roger Vitrac, Franz Kafka, Richard Hughes & Peter Handke
Regie: Nora Mansmann
Dramaturgie: Melanie Fritsch
Ausstattung: Simone Wildt
Audio / Video: shoRm & morgh
mit: Leon Düvel, Felix Isenbügel & Elvira Möller.
HAU 2 / 100°-Festival